Vor einigen Tagen haben wir von der Kulturabteilung der Spanischen Botschaft in Deutschland die Dokumentation bezüglich der

Foto: Marcos Ezequiel Angeloni

Anmeldungskampagne für die Gruppierungen für Spanische Sprache und Kultur (ALCE) für den Jahrgang 2014-2015 erhalten, die wir an alle verbündete Vereine weitergeleitet haben.
Das Spanische Kultusministerium, verantwortlich für die ALCE, hat in der Stufe A 50% des Unterrichts anwesender Lehrkräfte gestrichen und diese durch “Aktivitäten ohne anwesende Lehrkräfte” in der Internet-Plattform unter “Aula Internacional” ersetzt.

Das Kultusministerium setzt somit in autoritärer Weise eine halbe Anwesenheit der Lehrkräfte in den ALCE, im Gegensatz zu dem ausdrücklichen und mehrfach durch die Eltern manifestierten Wunsch und unter Nichtbeachtung solider psychosozialer und pädagogischer Argumente, fest.
Vor diesem Hintergrund möchten wir mit folgenden Begründungen artikulieren, warum wir die Festlegung dieser Plattform für nicht angebracht halten und warum wir sie zurückweisen:
– Ein Kind, das in der Sprache des Landes seines Wohnortes gerade lesen gelernt hat, kann nicht selbständig spanische interaktive Arbeiten durchführen.

– Es ist sehr wahrscheinlich, dass Eltern nicht über 90 Minuten verfügen, um dem Sohn oder der Tochter die Aufgaben zu machen, die sie nicht verstanden haben und diese auch noch zu tippen. Es darf nicht vergessen werden, dass sie schon genügend Aufgaben in der Schule ihres Wohnsitzes haben.

– Die pädagogische Qualität der Aufgaben der “Aula internacional” ist sehr fraglich und die Technik dieser Plattform lässt viel zu wünschen übrig. Auch mit der Publizität!

– Die Aktivitäten der “Aula internacional” sind nicht auswertbar, der Schüler geht (vielleicht) von Arbeitsblatt zu Arbeitsblatt und der Lehrer kann nur die Arbeitszeit kontrollieren, weiter nichts.
Wie kann man die HÄLFTE der Stunden auf einer digitalen, NICHT EVALUIERBAREN Plattform auswerten?

– Die menschliche Wärme und die Interaktion in der Beziehung von Schüler zu Schüler und Schüler-Lehrer ist im sozialen und emotionalen Kontext, in dem sich unsere Kinder befinden, nicht zu ersetzen. Die Kinder sollen zusammen lesen, vortragen, singen, tanzen und lachen, sie in diesem Alter schon vor einen aseptischen Computer-Bildschirm zu setzen ist außer Frage verderblich.

– Die OBLIGATORISCHE Kürzung der Unterrichtsstunden mit anwesender Lehrkraft auf die
HÄLFTE verursacht eine bemerkenswerte Steigerung der Ungleichartigkeit der Gruppen und eine Minderung der pädagogischen Qualität in großem Ausmaß.

– Eine digitale Plattform in unserem Kontext macht nur Sinn als ERGÄNZUNG des Unterrichts mit Lehrkraft und NIEMALS als ERSATZ. Außerdem könnten sie in Betracht kommen als ERGÄNZUNG in den höheren Klassen (B2/C1), wo die Kinder schon älter sind.

– Es ist bedauerlich, dass die spanische Verwaltung die frontale Opposition großer Teile der im Ausland lebenden Spanier gegenüber dem schon im Jahrgang 2013/14 begonnenen Unterricht mit nur halbzeitlich anwesenden Lehrkräften ignoriert und die eigenen Ziele ohne jegliche Rücksichtnahme verfolgt.

Die Eltern, die den Antrag zur Einschreibung ihrer kleinen Kinder in der “Aula internacional” erhalten haben und ihr Nichteinverständnis und Ablehnung derselben manifestieren möchten, können in diesem Dokument ein Beispiel für eine Beschwerde finden.