Zweisprachige Kindererziehung in Deutschland

Maria Pinto / Nürnberg, 17. Mai 2021

Am 11. Mai fand auf der virtuellen Plattform Zoom der Workshop für spanischsprachige Familien „Zweisprachige Erziehung in Deutschland: Wie können wir die Sprachentwicklung unserer Kinder optimieren“ statt, an dem 17 in Deutschland lebende spanischsprachige Familien teilnahmen.

Ana María Acevedo, Logopädin mit Spezialisierung auf Erziehung und kindliche Sprachentwicklung und mit mehr als zwanzigjähriger Erfahrung in der Beratung mehrsprachiger Familien in Deutschland, war als Expertin zu Gast bei der Tagung.

Nach der Begrüßung und der Präsentation stellte sich jeder Teilnehmer vor, indem er angab, zu welchem Typ von zweisprachiger Familie seine eigene Familie gehört und welche Sprachen zu Hause gesprochen werden. Es folgte eine Gruppenarbeit, bei der die Eltern ihr Wissen über Zweisprachigkeit testen und entscheiden mussten, ob die Aussagen richtig oder falsch waren. Dabei wurde deutlich, welche Mythen noch immer über die Zweisprachigkeit bestehen und Ana María Acevedo stellte die grundlegenden Konzepte der Zweisprachigkeit vor.

  1. Einige Sprachen sind leichter zu erwerben als andere.
  2. Zwei-/Mehrsprachigkeit führt bei Kindern zu Verwirrung.
  3. Wenn ein Kind nicht beide Sprachen gleichermaßen fließend beherrscht, ist es nicht zweisprachig.
  4. Kinder sind wie Schwämme, so dass sie schnell mehrere Sprachen lernen können.
  5. Mehrsprachige Kinder sprechen später als einsprachige Kinder.
  6. Zweisprachige Menschen sind geborene Übersetzer.
  7. Zweisprachiges Aufwachsen kann zu Sprachproblemen führen.

Sprachentwicklung des mehrsprachigen Kindes

Am Ende des Vortrags konnten die Eltern ihr Fragen stellen und ihre Erfahrungen und Bedenken bezüglich der zweisprachigen Erziehung mitteilen.

Wir danken Ana María Acevedo für ihre Anwesenheit beim Workshop und für ihre professionelle und didaktische Präsentation, die den Familien geholfen hat, Zweifel an der zweisprachigen Erziehung auszuräumen und die Realität ihrer Kinder besser zu verstehen.

Am Ende des Workshops wurde darüber nachgedacht, wie wichtig es ist, andere zweisprachige Familien zu mobilisieren und sich mit ihnen zusammenzuschließen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten Ideen für Aktivitäten aus, die mit Familien in Nürnberg durchgeführt werden könnten. Aufgrund des großen Interesses an diesem Thema wurde vereinbart, ein nächstes Treffen abzuhalten, das ausschließlich der Entwicklung dieser Vorschläge und der Suche nach Aktivitäten gewidmet ist, die gemeinsam auf lokaler Ebene organisiert werden könnten.

Dieser Workshop ist Teil des Projekts AMitE („Arbeit mit Eltern“) der Confederación de Asociaciones Españolas de Padres de Familia en la R.F. de Alemania, wird von den Nürnberger Multiplikatorinnen von INTERCULTURA deutsch-spanischer Verein für Bildungs- und Kulturarbeit e.V. organisiert und durch das Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat und das Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge finanziert.

Das Nürnberger Team bedankt sich bei der AMitE-Projektleitung der Confederación für die Hilfe und den wertvollen pädagogischen Input sowie beim Bundesministerium für Bau und Heimat und dem Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge für die Unterstützung, ohne die dieses Projekt nicht möglich wäre.

Multiplikatorinnen des Nürnberger Teams und Gründerinnen des Verein INTERCULTURA deutsch-spanischer Verein für Bildungs- und Kulturarbeit e.V.