Am 19. und 22. November fanden im Rahmen des Projekts „Eltern in Aktion“ die virtuellen Workshops „Wie fühlst du dich in deinem neuen Zuhause“ statt. Eltern in Aktion ist ein Projekt, das vom Team der Multiplicadoras mit Sitz in Hamburg entwickelt wurde. Es wird von der Confederación de Asociaciones de Padres de Familia en la R.F. de Alemania mit seinem Projekt AMITE (Arbeit mit Eltern) betreut und verwaltet und vom Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – BAMF gefördert.

Zentrales Ziel des Projekts Padres en Acción ist die Schaffung von Dialog- und Reflexionsräumen zwischen spanischsprachigen Eltern, um ihre Beteiligung an der Entwicklung und dem Erfolg ihrer Kinder im Bildungsprozess zu aktivieren und zu motivieren.

In den ersten Workshops und in einer Atmosphäre des Respekts und des Vertrauens konnten wir die Bedürfnisse und die Probleme kennenlernen, mit denen Eltern heute konfrontiert sind. Herausforderungen in einem neuen System mit neuen Regeln und Verantwortlichkeiten, aber auch mit neuen Möglichkeiten und Chancen.

Nach den jeweiligen Präsentationen der Confederación, von AMITE und des lokalen Projekts ging es an den Beginn der ersten Phase des Workshops: Die Situationsanalyse der Familien. Hierfür wurden zwei spezifische Fragen vorgeschlagen:

  1. Was war oder sind die Schwierigkeiten, mit denen sie als Migrant in Deutschland konfrontiert sind?
  2. Wie wirkt sich die sogenannte „Neue Normalität“ in Zeiten der Pandemie auf ihr Familienleben aus?

Im zweiten Teil der Situationsanalyse wurde, um die zentralen Probleme und Bedürfnisse der Eltern zu identifizieren, die Methode                    „Der Problembaum“ angewendet. Es wurde eine Phase der Reflexion, des Dialogs und der Unterscheidung durchgeführt und die folgenden Ergebnisse wurden erzielt:

  • Die Sprache
  • Mangel an unterstützenden Netzwerken und Kontakten
  • Fehlende Informationen zu Themen wie Bildung, Gesundheit, Sozialsystem, Wohnen
  • Anerkennung der in den Herkunftsländern durchgeführten Ausbildung
  • Klima und negative Gefühle aufgrund von Lichtmangel

Auswirkungen/Folgen

  • Barriere für Integration und persönliche Entwicklung
  • Abhängigkeit von Menschen, die die Sprache sprechen
  • Beeinflusst die Sicherheit der Kinder und ihrer sozialen Beziehungen
  • Unsere Bedürfnisse werden nicht ernst genommen
  • Kinder können in schulischen Angelegenheiten nicht unterstützt werden
  • Die Kommunikation und Akquisition von neuen Kontakten wird erschwert
  • Es ist schwierig mit neuen Situationen im Gesundheits- und Bildungswesen fertig zu werden
  • Die Sprache als zentrales Problem für spanischsprachige Familien
  • Mangelnde Motivation, Unterstützung und Information
  • Unter Druck lernen müssen
  • Begrenzte finanzielle Ressourcen
  • Keine Notwendigkeit, die Sprache zu lernen

Das Klima, wenige Stunden Tageslicht im Winter, alles ist sehr grau

Gefühle der Hilflosigkeit und Frustration

Mangel an unterstützenden Netzwerken, Werkzeugen und Kontakten

Informationen zu Themen wie: Schulbildung, Gesundheit, Sozialsystem, Wohnen

Anerkennung der Ausbildung in den Herkunftsländern

Die Antworten zu dem Thema „Die Pandemie“ waren überwiegend positiv. Sowohl Väter als auch Mütter haben diese Zeit, trotz der     Einschränkungen, als Chance genutzt, sich näher zu kommen und die Zeit mit ihren Kindern und Partnern zu genießen. Diese Ergebnisse haben uns den Leitfaden gegeben, bereits vorhandene persönliche und soziale Ressourcen zu identifizieren, die verstärkt und mobilisiert werden können, um die Suche nach Lösungen für bestehende Konflikte oder Probleme zu erleichtern und zu optimieren.

Die Aktivität „Mein Werkzeugkasten“ Wie habe ich mich gefühlt? Wie fühle ich mich? Was nehme ich mit? zielte auf die Reflexion der Eltern über den gesamten Prozess, den sie während des Workshops erlebten. So konnten wir auch ein Feedback von den Teilnehmern erhalten. Die Ergebnisse waren wirklich bewegend.

Ich fühle mich verbunden

Ich fühle mich motiviert, weiterhin zu helfen

Ich bin aufgewacht

Inspiriert

Dankbar

Motiviert

Ermächtigt

Ich fühle mich mehr begleitet

Ich hoffe, dass ich diese Beziehung fortsetzen kann

Ich habe erkannt, dass es Menschen gibt, die Unterstützung brauchen

Wie fühle ich mich?

Die Workshops endeten mit dem Dank der Multiplikatoren an die Teilnehmer. Väter und Mütter taten das Gleiche und waren sehr motiviert, diesen Prozess fortzusetzen und bei der Suche nach Lösungen aktiv zu bleiben. Es wurde vereinbart, eine WhatsApp-Gruppe einzurichten und die E-Mail-Gruppe beizubehalten, um die Kommunikation zu erleichtern.

Wir möchten ganz besonders dem AMITE-Team (Arbeit mit Eltern) und der Confederación für die pädagogische Betreuung und die Unterstützung bei der Durchführung unserer Workshops danken

Redaktion: Ana Lucía Pazmiño

Team der Multplicadoras Hamburg

Rocío Morales und Ana Lucía Pazmiño