Am 22. August wurde der virtuelle Workshop DIALOG „Leben in Deutschland aus der Perspektive und den Bedürfnissen spanischsprachiger Familien“ von den lokalen Teams aus Aachen, Solingen und Dormagen organisiert. Der Workshop ist Teil des Projekts AMITE („Arbeit mit Eltern“) des Bundes der Spanischen Elternvereine in der Bundesrepublik Deutschland und dank der Förderung durch das Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge – BAMF.
Hauptziel des Workshops war es, in einem offenen, freien und durchdachten Dialog die aktuellen Bedürfnisse und Anliegen der in und um Aachen lebenden Familien zu ermitteln. Die etwa 15 Eltern aus Spanien, Paraguay, Costa Rica, Venezuela, Kolumbien, Mexiko und Peru, die an dem Workshop teilnahmen, wurden an diesem Tag informiert und geschult, um als Eltern aktiver an der Erziehung ihrer Kinder in ihrer Umgebung mitzuwirken.
Im Bewusstsein der aktuellen Situation in der Welt eröffnete das lokale UNIFA-Team („Unidos en Familia“) während der Pandemie mit der Aktivität „Besseres Kennenlernen, Vertrauen durch Dialog“ einen Raum für einen bildenden Dialog zwischen spanischsprachigen Familien, die in Deutschland leben.
Im Gespräch mit den Eltern ging es um deren Sorge, von ihren Verwandten, die in ihren Herkunftsländern leben und höheren Risikofaktoren wie Arbeitslosigkeit, politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit ausgesetzt sind, getrennt zu sein. Viele von ihnen träumen von einer Familienzusammenführung oder erwarten den Besuch von Familienmitgliedern, der durch Grenzschließungen und Reisebeschränkungen aufgeschoben wurde.
Ein weiteres Thema, das den Teilnehmern Sorgen bereitet, ist die instabile Beschäftigungssituation in Deutschland. In den meisten Fällen bringt nur ein Familienmitglied den finanziellen Unterhalt nach Hause und viele von ihnen sind von der Reduzierung ihrer Arbeitszeit und damit ihres Einkommens betroffen, was eine emotionale Belastung für die Familie darstellt, die sie daran hindert, ihr Leben in Deutschland erträglicher oder stabiler zu gestalten. In anderen Fällen schickten einige von ihnen finanzielle Unterstützung an ihre Familien in ihrem Heimatland, was aufgrund der derzeitigen Situation nicht möglich ist und das Gefühl der Hilflosigkeit verstärkt.
Nicht weniger wichtig waren Themen wie die Betreuung von Kindern oder älteren Eltern, die mangelnde Beherrschung der deutschen Sprache, die Schwierigkeit für das Paar, Arbeitsmöglichkeiten zu finden, die Kenntnisnahme, dass ihre Verwandten oder Bekannten in ihren Heimatländern sterben, all das erhöht die emotionale Belastung derjenigen, die sich eines Tages entschlossen haben, nach Deutschland auszuwandern.
Weitere Aktivitäten mit den Titeln „Die Farbe Rot und Grün“ und „Obstkorb und Reisekoffer“ zielten darauf ab, Bedenken und Hoffnungen zu identifizieren, sowie Ähnlichkeiten und Unterschiede gemeinsam mit anderen Teilnehmern zu erkennen.
Ein Thema, das unter den Teilnehmern wiederholt wurde, war die geistige und körperliche Gesundheit, die zu einem Thema der Reflexion und des Bewusstseins über die Aufrechterhaltung gesunder Gewohnheiten wurde. Sie setzten ihre Hoffnungen in den Reisekoffer mit der Idee, das Gewicht des Koffers zu reduzieren, indem sie die während des Workshops erlernten Techniken nutzen, um ihren Aufenthalt angenehmer zu gestalten, ihre Integration in Deutschland zu erleichtern und als Strategie, um Eltern in der Erziehungsrolle ihrer Kinder zu aktivieren.
Der Workshop endete mit der Danksagung der Teilnehmer für die Schaffung und Öffnung dieser Kanäle des Dialogs und der Reflexion, in denen jeder Elternteil zu einem Protagonisten wird und eine aktivere Rolle in seiner lokalen Gemeinschaft übernimmt.
Wir danken als lokales Team der Confederación, dem Managementteam und dem pädagogischen Team des AMITE-Projekts und dem BAMF für das Vertrauen und die Unterstützung bei der Realisierung unseres ersten virtuellen Workshops.
Lokales Team UNIFA (Vereint in der Familie): Aida Montenegro, María Consuelo González, Jeny Díaz Becerril, Tania Kreklow