Vom 17. bis 19. Juni 2016 fand in Königswinter die XXVIII Generalversammlung und Studientagung des Bundes der Spanischen Elternvereine in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (Confederación) statt. Finanziert wurde die Generalversammlung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) durch das strukturabhängige Projekt Avanzamos (Strukturförderung), das 2016 bereits in seinem dritten Jahr besteht.

Foto: Daniel Gil Abascal ©

Titel der Generalversammlung war „Voranschreiten zwischen Neuen Herausforderungen zu Neuen Zielen“, ein Ausdruck, der an die tägliche Wirklichkeit der spanisch sprechenden Neuzuwanderer erinnert und, andererseits die derzeitige Arbeit und künftige Perspektiven der Confederación umfasst.

Beginn

Am Freitagnachmittag begannen die ersten Aktivitäten. Alfredo Sánchez Casado, stellvertretender Vorsitzender der Confederación, begrüßte die Teilnehmer und gab eine Einführung in die Studientagung. Anschließend wurde durch Vidal Olmos, ehrenamtlicher Berater der Confederación und offizieller Fotograf, eine audiovisuelle Präsentation der Geschichte der Confederación in diesen 43 Jahren dargeboten und das Leben der spanischen Migranten, die in den 60er Jahren nach Deutschland kamen, wie auch die Entwicklung, die die spanischsprachige Migration bis Anfang dieses Jahrhunderts genommen hat, in einer fotografischen Projektion dokumentiert.

Eröffnungsvortrag

Am Samstagvormittag hielt Antonio Beltrán Talavera, Vorsitzender der Confederación die Eröffnungsansprache und José Antonio Gayarre Aguado, Journalist,den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Neue Zuwanderung, neue Herausforderungen, neue Aufgaben“. José Antonio sprach über die Wege, um an die Gemeinschaft der Neuzuwanderer in Deutschland heranzukommen sowie über die Veränderungen der Verständigung in der Gesellschaft. Er hat ausgeführt, dass die Vereine im digitalen Umfeld für die Gruppen der Neuzuwanderer, die sich ständig in den Sozialnetzen und Internet bewegen, kaum sichtbar sind. Die digitale Welt hat eine soziale Revolution erfahren, auch im Bereich von Finanzen, Politik, Arbeit, Diplomatie etc. Er hat ebenfalls darauf hingewiesen, dass das analoge Gesellschaftsmodell eine wichtige Funktion erfüllt: „Wir können in Spanien vom Sofa aus sehen, was in Deutschland passiert, können das Haus sehen, in dem wir wohnen werden, können eine Arbeit finden, können „Freunde“ treffen, können eine Krankenversicherung finden, alles vom Sofa und aus Spanien, aber wir haben nicht die Erfahrung und auch nicht die Sprache“ und hat die Anwesenden dazu eingeladen, ernsthaft über die Schaffung neuer Kommunikationsmodelle und Interaktionen mit Jugendlichen zu debattieren. Die Vereine verfügen über „ein Kapital, das viel bedeutender ist als die Tendenzen in der Kommunikationswelt, die kurzlebiger sind, vor allem über ein Kapital, um dieses Unternehmen zu einem guten Ergebnis zu führen und das ist die Erfahrung von vielen Jahren… Der echte Verein hält an seinen Zielen, seiner Hilfe, seiner Essenz fest“.

Studientagung

Mit mehr als 100 Teilnehmern hat sich die Studientagung in sechs Seminare verschiedener Arbeitsbereiche aufgeteilt:

 

Seminar für junge Eltern und Vorstände der Vereine

Vortrag durch Óscar Vílchez, Lehrer und Beauftragter des Schulkomitees der Confederación. Thema war: Die zweisprachige Bildung von spanischsprechenden Kindern und Jugendlichen in Deutschland.

Foto: Daniel Gil Abascal ©

Das Seminar für Frauen wurde geleitet von Mari Carmen Salinas, Direktorin der Privaten Stiftung Can Gelabert. Ihr Thema war: Die Erziehung der Kinder in der Familie. Vereinbarkeit mit dem Beruf?

In dem Seminar für Jugend waren anwesend Sergio Ortiz López, Rechtsanwalt, Carles Pineda, Musiker und Sozialarbeiter bei Hispasanté und José Antonio Gayarre Aguado, Journalist. Fragen dieses Seminars waren: Leben wir in einer Mikrowelt außerhalb unseres Umfeldes?

Referent des ¡Adentro!®-Seminars war José Antonio Arranz, Gerontologe und Psychologe, der mit den Teilnehmern das Thema Teilnahme an der Gesellschaft, der beste Weg zu optimalen Lebensbedingungen bearbeitet hat.

Das Seminar Analyse der Situation wurde geleitet durch Adolfo Fernández, Beauftragter des Komitees für Information und Analyse der Confederación, mit dem thematischen Fokus: Spanische Migranten und europäische Bürger in Deutschland. Folgen der neuen Zuwanderung.

Das Kulturseminar wurde geleitet durch Antonio Julián Sáiz García, Übersetzer und stellvertretender Vorsitzender des Vereins Asociación de Familias y Amigos Hispanohablantes de Colonia mit Beteiligung der ExpertenInnen Helena Barcos Marín, Pianistin, Sven Pötting, Filmkritiker und Veranstalter von Filmevents, Marcos Ezequiel Angeloni, Fotograf. Prämisse dieses Seminars war: Die Kultur, treffpunkt unter Menschen.

Kulturelle Darstellungen

Der Generalversammlung und Studientagung wurde vorübergehend die Ausstellung „Resiliencia“ des in Köln lebenden argentinisch/spanischen Fotografen, Marcos Ezequiel Angeloni, überlassen. Diese Arbeit reflektiert die Situation nach dem Erdbeben in Neapel im Jahr 2015, die Zerstörung und die Hoffnung.

Foto: Marcos Ezequiel Angeloni ©

Am Samstagabend hat der Musiker Carles Pineda die Anwesenden mit seiner Stimme und Trompete bei einem entspannten Jazzabend erfreut. Er interpretierte Stücke von Kosma, Gerald Marks, Richard Rogers‘, Bart Howard, Arthur Schwartz und Harry Warren.

Die Abendveranstaltung beinhaltete auch Tanz-Choreographien und eine kurze Theateraufführung mit dem Schwank „La farsa del maese Pathelin“, eine Adaptation des mittelalterlichen Theaterstücks “La Farce de Maistre Pierre Pathelin” (1457) de Guillaume Alexis und dargestellt durch die Teilnehmer Teodoro Calvo und Iván Álvarez Santorio aus Hannover.

Am Sonntag, vor der Schlusssitzung, wurden von der Pianistin Helena Barcos und dem Oboist Javier Burguillo Musikstücke von Bach, Haendel, Marcello, Bartok und Mancini vorgetragen.

 

Grüße

Zur Schlusssitzung wurden Grüße verschiedener Persönlichkeiten erhalten:

Foto: Daniel Gil Abascal ©

Francisco de Asís Aguilera Aranda. Spanischer Konsul in Düsseldorf

Dña. Cristina Marugán Güemez. Generalkonsulat von Spanien in Düsseldorf, Abteilung Arbeit und Sozialversicherung

Herr Kenan Kolat. des Verbandes für interkulturelle Wohlfahrtspflege, Empowerment und Diversity (VIW)

Frau Agnes Heuvelmann. Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW

José Antonio Arranz.

Herr Mehmet Apbek. Bundesgeschäftsführer der Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland e.V. (FÖTED)

Miguel García Barcelona, Verband der Bewegung Spanischer Vereine in der Schweiz (FEMAES)

Herr Wladimir Weimberg. Geschäftsführer Bundesverband russischsprachiger Eltern e.V. (BVRE)

Ramón de Marcos. Colegio Nacional de Sociólogos

Dña. Mari Carmen Salinas. Vorsitzenderin der Fundació Privada Can Gelabert

José Alberto Haro Ibáñez. Bischofskonferenz

José Baños Maluenda. ¡Adentro! ® Suiza

Eufemio Gascón. ¡Adentro!® Alemania. Cofundador de la Confederación

Vicente Riesgo Alonso. Vorsitzender der Spanischen Weiterbildungsakademie e.V.

Alfredo Sánchez Casado. Neuer Vorsitzender der Confederación.