Köln, 28.06.2017 Zurzeit gibt es in Deutschland so viele Arbeitsplätze wie noch nie und gleichzeitig sind mehr als eine Million Stellen unbesetzt. Das betrifft auch den Großraum Köln. Viele Unternehmen finden hier keine geeigneten Bewerber für ihre freien Stellen. Politik und Wirtschaft suchen nach Lösungsmöglichkeiten für diesen Fachkräftemangel, um eine mögliche Gefährdung des wirtschaftlichen Erfolges in der Region und im gesamten Bundesgebiet abzuwenden. Durch den demografischen Wandel und der dadurch immer älter werdenden Bevölkerung wird dieses Thema in den nächsten Jahren und Jahrzehnten immer stärker in den Fokus rücken. Herr Vassiliou, der Vizepräsident der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung betonte „die große Bedeutung der dualen Ausbildung für die wirtschaftliche Entwicklung. Er merkte aber auch an, dass die Wertschätzung einer Ausbildung in der Gesellschaft wieder gestärkt werden muss“. Ein Weg, diesem Fachkräftemangel in der Zukunft entgegenzuwirken, ist eine bessere berufliche Integration von Zuwanderern. Gerade die duale Berufsausbildung bildet eine gute Grundlage für eine Karriere in Deutschland. Jedoch ist der Anteil von jungen Menschen mit Migrationshintergrund an der dualen Ausbildung immer noch vergleichsweise gering. Um dies zu ändern, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den staatlichen Institutionen, den Vertretern der Wirtschaft, den Gewerkschaften und den diplomatischen Vertretungen der Herkunftsländer sehr wichtig.
Der Frage, wie eine solche engere und nachhaltigere Zusammenarbeit gestaltet werden kann, ging die heutige dritte Dialogveranstaltung der Generalkonsulate nach, zu der die KAUSA Servicestelle Köln eingeladen hatte. Vier Generalkonsulate aus Griechenland, der Türkei, Spanien und Rumänien haben gemeinsam mit Vertretern des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Stadt Köln, der Agentur für Arbeit Köln, der Handwerkskammer zu Köln, der IHK Köln und dem DGB Köln nach Lösungsvorschlägen für den Fachkräftemangel gesucht. Für einen schnelleren und effektiveren Einstieg ins Berufsleben von Zuwanderern sind die Generalkonsulate als diplomatische Vertretungen der Herkunftsländer ein wichtiger Partner. Sie kennen die Fragen und Probleme ihrerLandsleute bei der Suche nach einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle. Gerade für Neuzugewanderte sind sie häufig erster Ansprechpartner und Ratgeber.
Einige Generalkonsulate, wie beispielsweise das türkische Generalkonsulat in Köln, arbeiten bereits eng mit der Stadt Köln und den Kammern zusammen. Um die berufliche Integration von Menschen mit türkischen Wurzeln im Großraum Köln zu erleichtern, wurden in der Vergangenheit gemeinsame Veranstaltungen im türkischen Generalkonsulat durchgeführt. Die Bedeutung dieser gemeinsamen Arbeit sieht Herr Prof. Dr. Gencer, der Bildungsattaché, als sehr wichtig an und möchte diese weiter ausbauen. Solche guten Beispiele haben eine Signalwirkung auf andere Generalkonsulate, die ähnliche Veranstaltungen mit den Institutionen der beruflichen Bildung in Köln durchführen möchten.
Sie zeigen großes Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit der Stadt, der Agentur für Arbeit und den Kammern.
Abschließend sagte die Projektleiterin der KAUSA Servicestelle Köln: „Die heutige Veranstaltung hat gezeigt, wie wichtig es ist, die Generalkonsulate in die Maßnahmen zur beruflichen Integration einzubinden. Sie haben großes Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit den Institutionen, die Menschen helfen, eine berufliche Karriere zu starten oder fortzuführen“. In Zukunft wird KoBAM (Kompetenzzentrum Bildung und Arbeit für Migrantinnen und Migranten in Köln) fester Ansprechpartner für alle Generalkonsulate im Großraum Köln. Herr Dr. Eickhoff, stellvertretener Geschäftsführer für Bildung bei Handwerkskammer zu Köln und Mitglied des Steuerungsgremiums von KoBAM sieht darin eine große Chance, um dem Fachkräftemangel in Köln entgegenzuwirken.
Die KAUSA Servicestelle Köln wird getragen von der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung und gefördert als JOBSTARTER-Projekt aus den Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung KAUSA ist die Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration und Teil des Ausbildungsstrukturprogramms JOBSTARTER beim Bundesinstitut für Berufsbildung.
Betriebe unterstützen, Ausbildung gestalten, Fachkräfte gewinnen:
Mit dem Ausbildungsstrukturprogramm JOBSTARTER fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit die Verbesserung regionaler Ausbildungsstrukturen. Die JOBSTARTER Projekte unterstützen mit konkreten Dienstleistungen kleine und mittlere Unternehmen in allen Fragen der Berufsausbildung und tragen so zur Fachkräftesicherung bei. Durchgeführt wird das Programm von der Programmstelle JOBSTARTER beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).